Hallo!
Ich lebe noch. Und finde jetzt auch einmal Zeit mich hier zu melden
In den letzten Tagen ist so viel passiert, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll mit Erzählen.
Am besten am Anfang.
Nach einem langen, aber entspannten Flug kamen Ellen und ich etwa um 16 Uhr kolumbianische Zeit in Bogotá an, voller Vorfreude auf die neue Stadt, die uns außerhalb des Sicherheitsbereiches erwarten würde.
Wir wurden von Simon und Peter - unseren 2 Mitvoluntären, die schon seit 2 Monaten dort sind - und zwei Freunden aus der ACJ abgeholt und sind direkt in den CVJM gefahren.
Hier wurden wir herzlich empfangen, aber müde wie wir waren, fiel uns die Kommunikation auf Spanisch noch etwas schwer. Dann wurden Ellen und ich jeweils von unseren Gastfamilien abgeholt.
Meine Familiensituation ist doch etwas anders, als ich es letztes mal erklärt habe.
Ich lebe nicht mit David Medina und seinem Sohn, sondern mit seiner Tante Monica und ihrer Tochter Luisa, die wie ich 18 Jahre alt ist. Monicas Mann ist leider schon seit einigen Jahren verstorben.
Wir wohnen in einem Stadtteil, der sich Modelia nennt, für kolumbianische Verhältnisse relativ zentral, aber in Bogotá sind die Entfernungen alle etwas anders, einfach weil die Stadt so riesengroß ist.
Mittwoch, Donnerstag und Freitag waren dann jeweils Jugendliche und Junge Erwachsene aus der ACJ "eingeteilt" um mit uns Zeit zu verbingen.
Am ersten Tag gingen wir vormittags mit Nathalie ins Museum von Bogotá und lernten kennen, wie das Transportsystem funktioniert. Das Transportsystem hier ist nämlich so eine Sache für sich. Wenn man in Deutschland denken würde, ein Bus sei zum Platzen voll, passen hier nochmal mindestens 10 Leute rein. Schlimm ist das aber überhaupt nicht, das einzige was man unbedingt beachten muss, ist dass man gerade beim aus- und einsteigen sehr gut nach seinen Sachen schaut, aber daran gewöhnt man sich ziemlich schnell.
Nachmittags waren wir dann zu sechst im Zentrum von Bogotá unterwegs, haben Simkarten fürs Handy gekauft und uns kennengelernt. Hier ist es total toll, wie offen und freundlich alle sind. Obwohl natürlich eine Art Sprachbarriere zwischen uns steht, verstehen wir uns alle super und haben immer eine richtig gute Zeit zusammen.
Achja, zum Thema Spanisch. Klappt eigentlich gar nicht mal so schlecht. Natürlich, wenn die Kolumbianer untereinander reden, verstehe ich kein Wort, aber mit mir reden sie meist sehr langsam und da verstehe ich tatsächlich immer mehr.
Und auch das Reden funktioniert eigentlich ganz gut und es kommt auch ständig zu sehr, sehr lustigen Missverständnissen, wenn ich versuche neue Wörter zu lernen.
Donnerstag haben wir dann unseren kolumbianischen Ausweis beantragt und Ellen und ich haben zum ersten Mal Straßenessen probiert, und entgegen aller Warnungen ging es uns danach super.
Die Mango ist man hier oft mit Salz, was sich nicht gut anhört, aber total lecker schmeckt.
Und auch die Empanadas waren sehr, sehr lecker.
Generell ist das Essen hier sehr lecker. Ich muss mich zwar erst mal daran gewöhnen, viel Reis und auch sehr viel Fleisch zu essen, aber gerade die Früchte hier sind soooo lecker. Außerdem ist man hier auch oft Kochbananen - Plátanos - die unglaublich gut schmecken.
Freitag vormittag habe ich mich dann endgültig in Bogotá verliebt. Da waren wir nämlich in dem Stadtteil Chorro, eine Art Künstlerviertel. Überall in Bogotá - aber hier ganz ausgeprägt - gibt es Graffitis. Aber nicht Graffitis, wie man sie aus Deutschland kennt, sondern wunderschöne Wandbilder,vor denen ich natürlich jedes mal stehen bleiben muss und meine Kamera zücken.
Sie sind einfach zu schön.
Was Bogotá außerdem noch sehr besonders macht, ist, dass obwohl Bogotá eine riiiiiiiiiiiiießige Großstadt ist, sie sehr grün ist. Überall gibt es Bäume - tolle tropische Bäume - und auch einige Parks. Außerdem, da die Stadt ja hoch in den Bergen liegt, hat man immer Blick auf wunderschöne bewaldete Hänge. Oft - da das Wetter hier sehr regnerisch ist - verfängt sich dann der Nebel zwischen den Gipfeln und verleiht dem Ganzen einen wirklich besonderen und schönen Ausdruck.
Nachmittags wollten wir eigentlich noch ein bisschen mehr die Stadt erkunden, aber dieser Plan ist wortwörtlich ins Wasser gefallen. Denn wenn es in Bogotá regnet, dann regnet es wirklich. Aber wenn in Bogotá die Sonne scheint, hat man auch nach etwa 20 Minuten schon einen Sonnenbrand.
Also ihr seht, alles ist ein wenig extremer hier. Aber meiner Meinung nach unglaublich toll.
Samstag war dann so eine Art Mitarbeitertag in der ACJ, und ich wurde in eine Gruppe eingeteilt, die Jugendliche zu ehernamtlichen Mitarbeitern ausbildet. Nach einem langen Vortrag haben wir dann so etwas wie Tabu gespielt, ein Spiel, bei dem man etwas erklären muss, ohne das eigentliche Wort zu sagen. Ihr könnt euch vorstellen wie gut das bei mir geklappt hat, mit meinem Spanisch. Aber die Leute hier stört es überhaupt nicht, wenn das sprechen einem noch etwas schwer fällt, im Gegenteil freuen sie sich sehr, einen kennen zu lernen und bringen einem voller Freude neue Wörter und Redewendungen bei.
Heute ist Sonntag und um 10 Uhr treffe ich mich mit Maria, einer guten Freundin der Familie und wir gehen zusammen mit anderen aus der ACJ in die Kirche "lugar de su presencia".
Danach werden wir dann vermutlich einfach noch zusammen den Tag verbringen, worauf ich mich schon sehr freue, da ich die Leute hier echt schon sehr in mein Herz geschlossen hab.
Hier unten jetzt noch einige Bilder, damit ihr euch ein Bild von allem machen könnte.
Also viele Grüße, und bis bald mal wieder.
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Peter, David ( mein kolumbianischer Cousin), Sofia und ich |
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Regen in Bogotá |
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Im "jardin botanico" |
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Nebel in Bogotá |
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Chicha ist ein traditonell kolumbianisches Getränl |
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Daniel, Ellen, Ich und Johann im Stadtteil "Chorro" |
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Früchte, die ich noch nie gesehen hab |
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Ich, Clarita, Ellen und Johann im Büro der ACJ |
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ACJ Bogotá |
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Empanadas |
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Trans Milenio Station |
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Innenhof der ACJ |
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Kostet hier umgerechtet nicht mal einen Euro |
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Im Innenhof des CVJMs |
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Mango mit Salz |
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Ellen, Maria, Laura, Mafe und ich im Zentum Bogotas |
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Beim Cafe trinken |
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Museum Bogotá |
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Museum Bogotá |
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Muesum Bogotá |
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Voller Vorfreude |
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Ertse kolumbianische Bekanntschaften |