Froh hier zu sein |
schon wieder melde ich mich zurück aus dem wunderschönen und mittlerweile meist sonnigem Bogotá.
Diese Woche habe ich schon wieder unglaublich viel erlebt, von dem ich gerne berichten möchte.
Im Moment ist bei Ellen und mir nämlich noch nicht der Alltag eingekehrt und wir sind auch noch nicht direkt am Arbeiten, denn diese und nächste Woche lernen wir erst einmal alle sozialen Projekte der ACJ in Bogotá kennen.
Angefangen hat das am Montag mit dem ersten Projekt - Hogar ameneser.
Nach dem Mittagessen wurden wir von einer hauptamtlichen Mitarbeiterin der Projektes abgeholt und sind mit ihr zusammen etwa 15 Minuten zu dem Haus gelaufen, wo sich die Kinder und Jugendlichen von Hogar ameneser treffen.
Immer die Berge im Blick |
Der Weg dahin war für mich eine ganz neue Erfahrung. Die Häuser waren sehr, sehr ärmlich und an jeder Ecke und vor jedem Haus standen Prostituierte mit kaum etwas an.
Die Straßen Bogotás |
Die Kinder dort waren unglaublich offen und liebenswert und man hat richtig gemerkt, wie sich nach Liebe und Aufmerksamkeit dürsten. Ich war nur etwa ein und halb Stunden in dem Projekt, aber habe sie alle unglaublich in mein Herz geschlossen.
Dienstag lernten wir dann ein Projekt kennen, für Jungendliche - Hauptsache Jungen - die gerade wegen verschieden Straftaten auf Bewährung sind. Auch das war eine ganz besondere Erfahrung. Ich war zuvor ziemlich aufgeregt, wie sie wohl auf mich reagieren würden, aber zu meinem Erstaunen waren sie sehr, sehr entgegenkommend und haben mir auch meine schlechten Spanischkenntnisse überhaupt nicht übel genommen.
Cazuca |
Stadtteil Cazuca |
Cazuca |
Sicht auf Bogotá von Cazuca |
Die Kinder hier sind sehr offen und interessieren sich total für einen. Außerdem sind sie auch unglaublich lebensfroh und haben Freude an allen Aktivitäten, die man so mit ihnen macht.
Aber zusätzlich merkt man, wie sie auch für ihr Alter schon ziemlich taff sind. Beide Viertel sind nicht ganz ungefährlich und die Kinder und Jugendlichen müssen deswegen früh lernen, selbstständig mit allem umzugehen.
Bogotá ist wirklich rießig |
wunderschöne und leuchtende Farben |
Die Mentalität der Menschen hier ist total anders als in Deutschland. Wenn irgendwo eine Musikgruppe Straßenmusik macht, kommt es hier schon öfters mal vor, dass die Leute anfangen dazu zu tanzen, einfach weil sie Spaß daran haben.
Viele Dinge sind hier natürlich auch sehr anders, als wir Deutschen es gewohnt sind.
Das Klopapier darf hier unter keinen Umständen ins Klo geworfen werden und beim Überqueren der Straße muss man wirklich, wirklich aufpassen. Da kommt es durchaus mal vor, dass ich ein paar Minuten am Straßenrand stehe, bevor sich eine Lücke ergibt, um sicher auf die andere Seite zu kommen.
Auch das Licht scheint hier anders zu sein. Das fiel mir sofort auf, als ich an unserem ersten Tag hier aus dem Flughafengebäude kam, aber auch jeden Morgen, wenn ich das Haus verlasse aufs Neue.
Irgendwie wirkt die Farbe des Sonnenlichtes anders und zusätzlich ist es auch viel, viel heller als in Deutschland. Wenn die Sonne scheint, ist man geblendet, ohne überhaupt in die Sonne zu schauen.
An jeder Straßenecke gibt es Stände, die verschiedene Sachen verkaufen, sowie unglaublich leckeres Essen und Fruchtsäfte. Auch in den Bussen werden oft Süßigkeiten oder andere kleine Gegenstände verkauft oder Musik gemacht.
Abends falle ich dann immer todmüde ins Bett, weil ich den ganzen Tag damit beschäftigt bin, all die neuen Eindrücke aufzunehmen und ja nichts zu verpassen.
Dekorieren für die weltweite Gebetswoche, bei der wir natürlich auch teilnehemen |